2011 habe ich das erste Mal an einem Gründungscoaching teilgenommen. Damals noch mit dem Gedanken, mich mit der Vermietung von Ferienwohnungen selbstständig zu machen. Wir zogen nach Warrenzin, wo wir einen Hof mit Scheune gekauft hatten, die wir umbauen und vermieten wollten. Doch dann habe ich zunächst als angestellte Friseurin gearbeitet, meine damalige Chefin jedoch gleich darüber informiert, dass ich meinen Meister machen möchte.
2016, als mein zweiter Sohn geborgen wurde, tauchte der Gedanke an die Selbstständigkeit erneut auf. Ich erinnerte mich an die Unternehmensberaterin Carmen Baumann, rief sie an und absolvierte einen Gründungskurs, diesmal um mich als mobile Friseurmeisterin selbstständig zu machen. Am liebsten hätte ich sofort losgelegt, doch Frau Baumann ist mit mir Schritt für Schritt jede Gründungsphase durchgegangen. Und das war sehr gut so. Ich habe zunächst im Nebengewerbe als selbstständige Friseurmeisterin gearbeitet, später dann ins Hauptgewerbe gewechselt.
Das Thema „Mobile Friseurin“ hat mich bereits während meiner Zeit in Hamburg interessiert. Dort hatte ich eine Kollegin, die auf diese Art und Weise tätig war. Das hat mich inspiriert. Doch in einer Großstadt wie Hamburg hätte ich mich das nie getraut. Die mobile Variante hatte für mich diverse Vorteile bzw. ausschlaggebende Gründe: das finanzielle Risiko (keine Salonmiete, Nebenkosten etc.) war recht gering und ich war flexibel in meiner Zeiteinteilung. Gerade mein jüngerer Sohn war im ersten Lebensjahr oft krank. Wir hatten viele Arzt-, Ergo- und Physiotherapie-Termine, die ich mit einer Festanstellung bzw. mit einem eigenen Salon nie so hätte wahrnehmen und bewältigen können. Und auch die Tatsache, dass ich als selbstständige Friseurin viel mehr verdienen kann, als wenn ich angestellt wäre, war ein Argument für diese Entscheidung.
Ich bin Einzelunternehmerin. Mein Aufgabenfeld besteht im Frisieren bei den Kunden, ob zu Hause, in Pflegeheimen oder anderen Einrichtungen. Häufig werde ich gebucht, um festliche Frisuren, wie zu Hochzeiten oder Jugendweihen zu kreieren. Anders als ursprünglich erwartet, habe ich viele jüngere Kundinnen. Mütter, die sehr dankbar sind, dass ich zu ihnen komme, da sie wegen der Kinderbetreuung keine Zeit für einen Friseurbesuch im Salon hätten.Ich bin Einzelunternehmerin. Mein Aufgabenfeld besteht im Frisieren bei den Kunden, ob zu Hause, in Pflegeheimen oder anderen Einrichtungen. Häufig werde ich gebucht, um festliche Frisuren, wie zu Hochzeiten oder Jugendweihen zu kreieren. Anders als ursprünglich erwartet, habe ich viele jüngere Kundinnen. Mütter, die sehr dankbar sind, dass ich zu ihnen komme, da sie wegen der Kinderbetreuung keine Zeit für einen Friseurbesuch im Salon hätten.
Benken hatte ich dahin gehend, dass es einfach nicht anläuft, dass meine Geschäftsidee nicht angenommen wird. Andere Sorgen hatte ich nicht. Ich war und bin optimistisch und glaube immer an das Gute. Ich habe meine Familie im Hintergrund, die mir Halt gibt und mich positiv in die Zukunft blicken lässt.
Neben der Unternehmensberatung Carmen Baumann hat mich die Handwerkskammer sehr gut unterstützt. Insbesondere für die Hilfe beim Erstellen des Businessplans und der Finanzplanung bin ich der Handwerkskammer Neubrandenburg sehr dankbar.
Momentan habe ich keine größeren Projekte. Ich freue mich, wenn ich frisieren kann und den Alltag mit Familie und Kinder unter einen Hut bekomme. Wenn die Kinder größer sind und mich nicht mehr so sehr brauchen, dann könnte ich mir neue Projekte vorstellen, wie zum Bespiel an Kursen teilnehmen und mir neue Themen aneignen.
Ich habe 6 Monate den ersten Gründungszuschuss und anschließend 9 Monate den zweiten Gründungszuschuss von der Agentur für Arbeit erhalten. Für die Erstausstattung an Zubehör und Materialien habe ich finanzielle Unterstützung von meiner Familie bekommen.
Unser jüngerer Sohn war oft krank. Da habe ich mich schon das ein oder andere Mal gefragt, ob ich das alles schaffe, ob ich da durch komme. Jetzt sind es eher Gedanken dahingehend, was ist, wenn ich älter werde und nicht immer top fit bin? Ansonsten hatte und habe ich keine größeren Bedenken. Auch während des Corona-Lockdown hatte ich keine Existenzsorgen. Ich war froh, dass ich keine Salonmiete, Mitarbeiter oder Nebenkosten zu bezahlen hatte. Hier war und ist die Solo-Selbstständigkeit ein großer Vorteil.
Es gab keine großen Unsicherheiten und dementsprechend auch kaum Herausforderungen. Ich hatte gleich zu Beginn Kunden, denn es sprach sich schnell herum, dass ich zu den Leuten nach Hause komme. Ich brauchte nie viel Werbung machen, worüber ich sehr froh bin. Denn bei einer Anzeige in der Zeitung weiß man nie, wer sich meldet und zu wem man nach Hause fährt. Bei der Mund zu Mund Propaganda kennt doch immer irgendwer den neuen Kunden und kann eine Einschätzung geben.
Herausfordernd für mich waren die „technischen“ Dinge bei der Gründung, wie die Erstellung des Businessplans, eine passende Steuerberatung finden sowie mein eigener Anspruch, alles richtig machen zu wollen.
Stolz bin ich auf meinen Meister, den ich 2014 absolviert habe. Und darauf, dass ich bis jetzt alles so gut geschafft, ja gemeistert habe. Letztendlich lief alles so „nebenbei“ mit den Kindern. Insbesondere der Kleine brauchte viel Aufmerksamkeit und trotzdem konnte ich meine Kunden zufriedenstellend bedienen. Stolz bin ich auch darüber, dass ich u.a. die Diakonie und das Behindertenheim als Kunden gewonnen habe bzw. dort in den Einrichtungen meine Kunden habe.
Mit Disziplin, Optimismus und mit meiner positiven Lebenseinstellung. Letztendlich bietet jeder Tag eine neue Herausforderung, aber auch neue Chancen.
Ja, das könnte ich mir auch wieder vorstellen. Man weiß nie, was kommt. Deswegen halte ich auch Kontakt zu meinem damaligen Salon. Ich könnte mir aber auch vorstellen, etwas ganz anderes als Angestellte zu machen. Ich habe viele Interessen und könnte mich in diversen Bereichen einarbeiten und wohlfühlen.
Ich wünsche mir, dass alles so bleibt, wie es ist und ich zufrieden bin. Ich möchte jeden Morgen gern aufstehen, mich auf meine Familie und meine Kunden freuen.
In 5-10 Jahren, wenn der zweite Sohn größer ist, würde ich gern wieder mehr zu Messen gehen, Make-Up Seminare besuchen und mich auf Hochsteckfriseuren für Feierlichkeiten spezialisieren. Ferner spukt das Thema Perücken herstellen in meinem Kopf. Auch dazu müsste ich Seminare besuchen, mich weiterbilden. Das ist richtige Handarbeit, die jedoch so wertvoll und wertschätzend ist, zum Beispiel für Krebspatienten nach einer Chemotherapie.
Einfach probieren. Nicht, dass man sich später ärgert, dass man es nicht wenigsten versucht hat. Besonders wenn man kein großes finanzielles Risiko eingeht, was hat man schon zu verlieren? Keiner hat eine Glaskugel zum Reingucken. Deswegen ist mein Rat: einfach machen. Ein zweiter Rat ist, sich Verbündete zu suchen, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Und wenn es die Familie ist. Hauptsache nicht allein im eigenen Kämmerlein arbeiten.
Ja. Ohne Wenn und Aber. Es ist alles so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe.
Mut. Hinter den eigenen Ideen stehen. Etwas wirklich wollen. Nichts halbherzig machen.
Empathie. Die ist gerade im Dienstleistungsbereich sehr wichtig. Den Dienstleistungsgedanken leben. Flexibel sein. Offen bleiben. Auch mal rechts und links des Weges schauen.
Ich habe Werbung am PKW. Die meisten Kunden kommen jedoch durch Mund zu Mundpropaganda. Anzeigen schalte ich gar nicht. In Facebook-Gruppen tauschen wir uns untereinander aus. Das ist nicht zur Kundengewinnung gedacht. Momentan bin ich sehr zufrieden und gut mit meinem Kundenstamm, der durch die Corona Krise gewachsen ist, ausgefüllt.
In dem vom Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderten Projekt wurden Möglichkeiten entwickelt, wie in der ländlichen Region des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte mehr erwerbsfähige Menschen erwerbstätig werden können,